intermittierendes Fasten

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Falti und Schlaffi – die Abspeckgeister

Veröffentlicht 1. Dezember 2013 von frolleinclothilde

Seit einiger Zeit erfüllt das Hexenhaus eine Art hysterische Fröhlichkeit, die durch das Auftreter zweier bislang doch unbekannter Plagegeister ausgelöst wird. Vom menschlichen Drang erfüllt, seltsame Dinge zu verniedlichen, tragen sie den Namen Falti und Schlaffi. Sie sind sozusagen die dunkle Seite des Abnehmmondes und ein zusätzlich freundlicher Gruß aus den Wechseljahren.

copyright by Karl-Heinz Laube  / pixelio.de

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Andererseits fallen sie auch in die Kategorie „Besser die als das Gegenteil!“ und im Hexenversum wurde ganz im Geist vieler Heimwerker-Generationen sofort zu Gegenmaßnahmen zur Beseitigung oder zumindest zum Übertünchen der Auswirkungen der kleinen Drecksäcke gegriffen.

Schlaffi – nun geht’s abwärts

Irgendwie haben Alter und die deutliche Abnahme durch Intermittierendes Fasten dazu geführt, dass sich die sekundären Geschlechtsmerkmale in einer Glaubenskrise befinden. Will sagen, dass der Hexenbusen die Tendenz zeigt, ganz katholisch auf die Knie zu fallen.

Und damit ist er nicht allein. Nein! Mit einem geradezu überfreundlich nachgiebigen Bindegewebe gesegnet schmilzt der Hexenkörper von oben nach unten ab. Das ist etwas bedenklich. Mal angenommen, alles sinkt weiter nach unten. Dann wird es irgendwann da unten so richtig schwer. Nicht, dass oben auf dem Scheitel eine Sollbruchstelle ist und der Hautanzug der Dicken Hexe aufgeht. Dann schlackert das alles um meine Füße. Damit wäre ich wohl die Traumfrau von Gunter von Hagen und Hannibal Lector.

Falti – echt jetzt?

Nun haben die Wechseljahre ja schon für den Erstkontakt mit den fiesen Falten gesorgt und derart gewappnet schien das Hexenhaus vor bösen Überraschungen gefeit. Die unausweichlichen Riefen im Profil lässt eine geistig reife Hexe eben total gelassen auf sich zukommen. Sind ja unvermeidlich.

copyright by Ich-und-Du  / pixelio.de

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Ja denkste! Wenn die fettige Füllung sich verabschiedet, wird der Faltenwurf aber echt exzentrisch. Normale Wechseljahresrillen im Gesicht oder den Armen kann ich ja noch verkraften, aber am Bauch? Echt jetzt, mein Bauch wirft Falten. Das ist doch wohl unerhört! Von ein paar anderen Körperstellen gar nicht erst zu reden.

Außerdem teilt sich das traditionell gut gepolsterte Hexen-Kinn in Längsrichtung – also es bildet sich eine merkwürdige Falte vom Kinn in Richtung Kehle. Abartig und unerwünscht, aber sowas von …!

Luxusprobleme zählen nicht

Allerdings fallen diese Begleiterscheinungen natürlich wirklich in die Kategorie ‚Luxusprobleme‘. Falten und schlaffe Hupen, weil die Fettpolster sich verabschieden, sind ja nunmal indirekt ein Zeichen, dass es deutlich abwärts auf der Waage geht und sollten aufwärts bei der Stimmung bedeuten.

Jein, ist das Ergebnis der internen Mitgliederbefragung.

Das Hexenhaus und die Dicke Hexe sind allerdings für verbissenen Aktionismus bekannt, wenn es um darum geht, solche Schockzustände zu bewältigen. Dazu gehört auch, ganz in Heimwerkermanier nach einem Weg zu suchen, Reparaturen durchzuführen oder zumindest was zu übertünchen.

Es gibt verschiedene Lösungsansätze:

copyright by Hagen Görlich / pixelio.de

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Diese Erscheinungsform wurde allerdings gleich verworfen. Technisch ist das nur schwer umsetzbar, auch wenn dann nichts mehr auf den Knien hängt, sondern über die Schultern fällt. Ich komm von dieser Position nicht mehr an den Kühlschrank ran. Das ist also ein No-Go!

copyright by Martin Büdenbender  / pixelio.de

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Der Einsatz eines schweineteuren – und nicht von der Krankenkasse oder RTL 2 gesponserten – Spezialistenteams fällt ebenfalls aus. So viel Falten sind da nicht, dass fürs Weißkittel-Honorar das Hexenhaus verkauft werden müsste. Außerdem hat die letzte Folge von Extrem Schwer mit Agnes ja hinreichend gezeigt, dass das Wegschnippeln von Falten keine Garantie ist. Haut ist dehnbar (leider) und auch ein Abnäher kann wieder gut mit Fettzellen aufgefüllt werden. Nee, scharfe Klingen kommen höchstens dann zu Einsatz, wenn gaaaaanz lange aus der Dicken Hexe eine Dünne Hexe geblieben ist.

Nieder mit dem Mieder!

Politisch korrekt, optisch bedauerlich, weshalb im Hexenhaus die Garderobe nun um die echt netten Exponate von Schlankstütz erweitert wurde. Frauenbewegung in Form von Wellenschlag auf meiner Plautze kann mir gestohlen bleiben. Kaum zu glauben, was Hightech und ein paar gute Ideen aus dem alten Mieder so gemacht haben. Stahlstangen waren gestern, heute ist es angenehme Shapewear in modischen Farben, Mustern und mit einem richtig guten Tragegefühl. Und der Effekt …

copyright by Dieter Schütz  / pixelio.de

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Als stolze Besitzerin besagter Schlankstütz-Ware in der Nuance Flieder mit Kringel-Muster wackelt jetzt erstmal am Hexentorso nix mehr und das ist auch gut so. Die Kurven sind da, wo sie auch hingehören und nicht eine Etage weiter unten. Schlaffi ist beleidigt und Falti hat sich erstmal an Hals und Hängebäckchen zurückgezogen. Aber da droht dem kleinen Abnehm-Teufel auch noch Ärger. Immerhin gibt es bei dm die Abteilung Malen und Verputzen mit Naturkosmetik. Die ist die neue Heimwerkerabteilung für Dicke Hexen im Abnehm-Modus.

Bei aller Jammerei und ganz im Vertrauen gestehe ich, dass diese Begleiterscheinungen der Abnehmerei was Belebendes haben. Make-up hat mich vorher schon lange nicht mehr interessiert, die Welt von Schlankstütz war das unbekannte Land und morgen, ja morgen geh ich zum Friseur und lass die langen Haare absäbeln, die so frisierbar sind wie ungekochte Spaghetti. Jaja, ich hab echt wieder Spaß an mir.

Showtime – Extrem Schwer auf RTL2

Veröffentlicht 21. November 2013 von frolleinclothilde

Wie bereits beim Fastfood fällt das Hexenhaus leider auch beim TV-Geschmack durch den politisch korrekten Bildungsbürgertum-Test durch. Neben actionbetonten Fernsehserien habe ich eine große Schwäche für Abnehmshows, gerne im englischsprachigen Original, denn die sind noch unterhaltsamer und drücken mehr auf die Tränendrüse als die etwas holprigen deutschen Formate. Und das ist dann die Überleitung zu Extrem Schwer auf RTL2. Die Abnehmsendung ohne Gewinnspiel und Wettbewerb.

copyright by  Domino  / pixelio.de

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In über zwei Stunden (x unvermeidliche Werbeblöcke inklusive) erfolgt im Zeitraffer die überaus erstaunliche Schrumpfung des einzigen Kandidaten dank tatkräftiger Unterstützung von Personal Trainer – oder wie auch immer die korrekte Berufsbezeichnung lautet – Felix Klemme und seiner umtriebigen Helfertruppe. Klingt das nun, als würde ich zum Rundumschlag voller vernichtender Kritik ausholen? Ja von wegen!

Extrem schwer = Extreme Weight Loss

Eben, das Format ist nämlich hier auf dem Hexen-TV nicht unbekannt. Tatsächlich läuft es u. a. in Ami-Land mit Chris Powell schon ein paar Jahre. Natürlich alles etwas größer, etwas schwerer und noch mehr Gewichtsverlust in den 365 Tagen, die die Sendung auch dort dauert. Amerikanischer Mehrwert sozusagen.

copyright by O. Fischer  / pixelio.de

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RTL2 gibt sich da ein wenig minimalistischer. Das hat hier im Land Tradition und ist nicht immer vorteilhaft. Bei Biggest Loser war es in den Anfangsjahren wohl nicht so der Burner. Extrem schwer kommt aber mit dem bescheideneren Auftreten ganz gut klar. Die germanische Variante sieht also eher so aus

copyright by  Lilo Kapp  / pixelio.de

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Ist aber okay, wenn die alle drei Monate gesetzten Etappenziele etwas bescheidener sind. Immerhin leisten die Hauptdarsteller in jeder Sendung echt genug. Wenn so wie in der gestrigen Ausgaben ein junger Kerl mal eben in den ersten drei Monaten 30 Kilo verliert, werd ich bestimmt nicht mangelnden Ehrgeiz unterstellen.

Die Schönheits-OP wird auch nicht schon nach 9 Monaten durchgeführt. Das ist vernünftig und trägt zur Glaubwürdigkeit doch etwas mehr bei als der wilde amerikanische Drang, alles sofort und komplett zu haben, koste es, was es wolle. Fette (die Wortspiele sind unvermeidbar) Gewinne fallen auch weg, die Verbesserung von Optik, ein Jahr lang Hilfe und die Aussicht auf ein neues Leben sollten ja wohl auch erstmal reichen. Dazu kommt dann noch am Jahresbeginn die Renovierung der Wohnung und ein paar teure Sportspielzeuge. Was will man mehr?

Trainer Felix übt auch noch

Jedenfalls immer dann, wenn er sich im Script bewegt und irgendwie vorbereitete Texte zum besten gibt. Da klingt es dann schon ein wenig arg akzentuiert – so aussprachetechnisch, um nicht zu sagen ein wenig gekünstelt. Außerdem ähnelt er Trainer Chris immer ganz unheimlich, wenn es zu den dramaturgisch bedeutenden Momenten des Quartalswiegens kommt. Kulleraugen und ernster Blick sind wohl im Showformat international vorgegeben.

 Harald Schottner  / pixelio.de

Harald Schottner / pixelio.de

Ansonsten gibt es an dem Mann nix auszusetzen, auch wenn ich es ja bekanntlich nicht so mit den Personal Trainer habe. Wenn er nicht gerade choreografiertes Drama rüberbringen muss, ist er ziemlich glaubwürdig und noch dazu ein Sympathieknubbel, denn seine Freude und Staunen über die Erfolge kommen irgendwie von Herzen. Jau, und die Optik ist für Dicke Hexe Augen ja nicht gerade eine Qual. Ey, ich bin nur alt, nicht tot!

Oh, welche Entwürdigung!

Von wem? Ich hör schon die empörten Stimmen, seh die zitternden Unterlippen … da werden die Dicken, die richtig Dicken, doch öffentlich vorgeführt. Nun ja, zum Vorführen gehören nun mal zwei – oder eigentlich drei, denn einer muss ja zugucken – und nicht jeder Mensch ist ein Opfer. Das mag nun überraschen, aber es soll auch fette Menschen geben, die ihr Leben ändern wollen und diesen Weg freiwillig wählen, weil sie ihn als Lösung sehen.

copyright by Karl-Heinz Laube  / pixelio.de

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Für das Hexenhaus und seine eremitischen Einwohner zwar indiskutabel, aber das zählt nicht. Hier leben mehr die Beobachter und die haben nicht immer einen absolut anspruchsvollen arte-tauglichen Geschmack. Was so eine Dicke Hexe ist, die erfreut sich auch an schlichter Unterhaltung. Mir egal, ob wieder irgendein Ernährungsspezialist die schnelle Abnahme als ungesund rügt. 220 kg Lebendgewicht ist noch ungesünder und schnelle Motivation ist da hilfreicher, als die Aussicht auf eine mehrjährige Diät.

Extrem schwer und RTL2 ist also erstmal als Programmpunkt gebucht. Allerdings nicht Mittwochsabends, sondern als nette Unterhaltung in der verlängerten Mittagspause am Donnerstag. Passend zum Mittagessen, das anders als die von Trainer Felix favorisierte Ernährung statt mit so wenig wie möglich Kohlenhydraten nunmal Intermittierend Fasten 16:8 ist. Heute gab es einen Becher Vollkornreis zum fertigen Schlemmerfilet Sylter Art von Iglo und Salatgurke. Wohl nicht gerade nach Trainer Felix Geschmack. Das Hexenhaus ist da eher so das Nudelhaus oder eine Reisküche. Aber tut dem Spaß beim Zugucken und der Anerkennung über die echt bemerkenswerten Leistungen der Kandidaten keinen Abbruch.

Was du so guckst …

Ja, ich steh dazu. Ich guck sogar Biggest Loser in der US-Version. Da sind die Trainer (nicht die Trainerin) sogar noch netter anzuschauen. Ich guck nur keine Hochzeits-Dokus (auch nicht mit Bauern) oder Shopping-Formate und Dinner- oder Kochshows. Und ich schleich mich ein oder zweimal pro Jahr zum Kiosk und kauf ein Historical. Das braucht meine dunkle, triviale Seite. Hält die Seele irgendwie im Gleichgewicht … oder so …

Esst mehr Gemüse!

Veröffentlicht 30. September 2013 von frolleinclothilde

Für Intermittierendes Fasten nach Hexenart ein guter Ratschlag und zwar aus drei Gründen, die jedoch rein gar nichts mit irgendwelchen populären Überlegungen zum Klima, der Massentierhaltung oder dem Seelenheil der Biobauern zu tun haben. Bedaure, dies ist kein Gesinnungsaufsatz mit dem Hinweis, dass der Endverbraucher die Schuld an allem Übel der Welt zu verantworten hat. Mal wieder geht es nur ums Hexenhaus und seine Bewohner.

copyright by Eva Lechner  / pixelio.de

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Die Welt wird eventuell später gerettet, aber momentan läuft es hier im Egoistenmodus und der konzentriert sich auf IF im kleinen, nicht übermäßig bevölkerten Hexenversum.

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