Nordic Walking

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Sport? – Ganz bestimmt nicht!

Veröffentlicht 3. Juli 2013 von frolleinclothilde

Sport und die Dicke Hexe leben nicht in einer Straße. Um ehrlich zu sein leben wir nicht einmal im gleichen Universum. Das war mal zeitweise anders, aber ich habe mich in einem Moment geistiger Klarheit dazu entschlossen, diesen Kontakt abzubrechen und sofort ein paar andere Universen Sicherheitsabstand dazwischen zu legen. Dinge, die nicht zusammengehören, sollten nicht zusammenkommen.

copyright by Steffen Ledwig  / pixelio.de

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Der Hantelnebel auf dem Bild ist zwar ein schöner Anblick, aber das ist auch alles. Schon bemerkenswert genug, dass ein Sportgerät einen eigenen Sternhaufen hat. Ich persönlich hätte ihn ja eher „Zwei-Torten-Sternhaufen“ genannt oder so ähnlich. Den Rest des Beitrages lesen →

Die Schönwetter-Sportler sind wieder da!

Veröffentlicht 30. April 2013 von frolleinclothilde

Ich habe es ja gewusst – kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, trocknet der Boden ab, sinkt die Gefahr eines Regengusses oder einer Windböe gegen Null, sind die Blätter alle weggefegt und haben die Supermärkte die schicken Sportklamotten günstig im aktuellen Design auf den Wühltischen, da tauchen sie wieder auf und verhageln mir die Laune.

Die Rede ist von den Schönwetter-Sportlern, die mit Beginn des Herbstes hastig ihren sportlichen, aber wohl sehr witterungsempfindlichen Körper in das geschützte Habitat ihrer Behausungen bringen. Im angenehm warmen Heizungsklima überlegen sie sich dann, wie sie ab Frühling (wenn das Wetter aber wirklich verlässlich gut ist und dieser ganze Herbstmüll aus Blättern, abgestorbenen Ästen und Schlammpfützen beseitigt wurde) wieder der Welt zeigen, dass sie die einzig wahre Lebenseinstellung zur Bewegung im Freien haben.

copyright Verena N.  / pixelio.de

copyright Verena N. / pixelio.de

Vertraute Nervensägen und vorübergehende Anfänger

Wir schlurfen jeden Tag über die vertrauten Spazierwege. Das bleibt nicht aus, wenn Hunde zum Haushalt gehören. Nicht, dass unsere Mitbewohner wirklich immer nach draußen wollen. Die Damen in der Runde finden, Schlechtwetter ist eine unglaubliche Zumutung. Aber wir finden, das ist leider nicht zu ändern, wenn man zur Gattung Hund gehört und auf den Boden pinkelt. Da bleibt nur der Weg ins Freiluftklo. Dies führt dazu, dass sich im Laufe der Jahre gewisse Beobachtungen nicht vermeiden lassen, was die zweibeinigen Besucher dieser naturnahen und dennoch großstadtverbundenen Grünflächen angeht.

copyright horst.p  / pixelio.de

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Viele Sportbegeisterte sind witterungsabhängig und sie gehen mir tierisch auf die Nerven, wenn sie aus ihren Winterquartieren gekrochen kommen. Dabei sind sie mit etwas Übung in zwei Kategorien zu unterteilen. Die eine davon sind die, die schon im letzten Jahr herumwankten und labbrig ihre Walking-Stöcke hinter sich hergezogen haben, während sie laut schwatzend mit der auch mal wechselnden NW-Kollegin die Wege möglichst raumfüllend entlangtrotten. Sofern sie überhaupt trotten und nicht noch mehr latschen als einer meiner bewegungsallergischen Bassets. Das sind die vertrauten Nervensägen, denen ich mit der gleichen stillschweigenden Hochnäsigkeit begegne wie sie mir, da sie mit ihren Stöcken echten Sport machen und ich mich nur ganz ordinär bewege. Bewegen kann sich ja jeder!

Eine zeitweise Erscheinung sind die hochmotivierten Anfänger. Leicht zu erkennen am traurigen Allgemeinzustand und den brandneuen Sportklamotten. Dazu kommen die Gesprächsfetzen, wenn sie zu zweit, selten zu dritt keuchend an anderen vorüberhecheln. Da wird ganz professionell über Bewegungskonzepte gelabert. Ja, meistens bleibt es auch dabei. So Sportanfälle waren mir früher selbst nicht fremd. Wenn nach dem Winter das Fett über den Hosenbund quillt, ist meistens die Motivation für ein oder zwei Wochen echt hoch. Die Intervall-Enthusiasten verschwinden in der Regel, noch bevor der Frühling sich richtig ausgetobt hat.

Wenn sie aufrüsten wird es übel!

Solange sie nur laufen, sind sie noch halbwegs erträglich. Wenn sie einzeln laufen, geht es sogar ganz gut. Treten sie in Gruppen auf, überkommt mich der Drang, einen Stolperdraht zu ziehen. Ganz ehrlich, eine Gruppe dieser Saison-Fanatiker ist die absolute Seuche.

Mit einem „Coach“ rotten sie sich zusammen, damit er ihnen beibringt, einen Fuß vor den anderen zu setzen, ohne sich gleich einen Muskel zu zerren oder einen Herzinfarkt zu bekommen. Die Gruppe nimmt Aufstellung und deckt dann strategisch korrekt die gesamte Wegesbreite ab. Gefangene werden nicht gemacht. Darauf kann ein Anfängergruppen-Sportler auch gar nicht achten, muss sich schließlich angeregt mit den Sportkameraden unterhalten. Wer sich also nicht schnell genug mitsamt seinem Hund (wahlweise Kind, Kinderwagen, Oma) in die nächste Hecke wirft, der hat schon Glück, wenn er nur beschimpft wird und nicht von einem dieser bekloppten Walking-Stäbchen aufgespießt wird.

Dieter Schütz  / pixelio.de

Dieter Schütz / pixelio.de

Aber das ist alles noch harmlos, denn die mobile Schönwettertruppe ist der eigentliche Feind aller harmlosen Geher oder Spaziergänger oder regelmäßig herumschlurfender Langweiler ohne Sportklamotten. So richtig geht bei mir deswegen die Haßlampe an, wenn diese Vollpfosten ihr Fitness-Heil auf einem Fahrrad suchen. Dann wird es gefährlich, denn entweder können sie so gut damit umgehen, dass sie selbst auf einem Kirmeskarussell einen Massenunfall auslösen würden, oder sie schwelgen in Träumen der Tour de France und heizen wie die Gestörten über die Wege. Die machen schon gar keine Gefangenen, weil sie im Geschwindigkeitsrausch nicht mehr denken können.

Allerdings ist es natürlich auch möglich, dass sie unter einem echten Minderwertigkeitskomplex leiden, weil ihnen die Augen am Hinterkopf  und das ultrasensible Gehör fehlen. Das unterstellen sie nämlich allen anderen, die sich auf den Wegen herumtreiben. So einen Freizeit-Fahrradfahrer hört man doch und vor allen Dingen sieht man ihn, wenn er sich ohne Klingelton von hinten nähert!

Bahnradfahren und Hallentraining

Wenn ich könnte, würde ich sie alle in die Halle verbannen. Ab und zu dürften sie sich mal – zu Fuß und unter strenger Bewachung – in die Natur trauen und dort das Leben beobachten, wie es bei schlechtem Wetter immer so gut funktioniert. Mit Fußgängern mit/ohne Kind/Hund, Joggern und Fahrradfahrern, die ein bisschen Rücksicht aufeinander nehmen, weil sie sich so oft schon begegnet sind und öfter ein wissendes Grinsen und Selbstmitleid geteilt haben, wenn der Wind mal wieder besonders eisig um die Nase weht.

Abnehmen in den Wechseljahren – knochenhart

Veröffentlicht 14. Oktober 2012 von frolleinclothilde

Diäten sind ein echter Knochenjob. Das gilt für jüngere Semester und ganz besonders für alte Hexen, die die Wechseljahre erreicht haben. Ab sofort ist es doppelt oder besser dreimal so schwer, überhaupt noch ein Gramm abzunehmen. Eher das Gegenteil, in vierundzwanzig Monaten mal eben die gleiche Anzahl Kilos anzuheften, ist eine leichte Übung. Jedenfalls für mich und nur um mich geht es ja. Möglich, dass es die glücklichen Über-Vierzig-Hexen gibt, die mit einem seligen Lächeln auf den Lippen in die Hormonstürme eintauchen und in einer Glückswoge von Sport, hypergesunden Bioprodukten und Meditation im angesagten Yoga-Zentrum neue Dimensionen erreichen. Ich nicht!

 

Fette Hexen fliegen schlecht

Ab einem gewissen Punkt verabschieden sich in geübtem Selbstbetrug gefundene Beschreibungen wie „kurvig“, „rundlich“ oder „Ich bin eher so der Urmutter-Typ“. Das hat mit Typ nichts zu tun, das ist fett. Und fett macht keinen Spaß. Es kneift, es behindert, es nimmt den Atem und es verstärkt die Stimmungsschwankungen der Wechseljahre zusätzlich. Insgesamt betrachtet also ausgesprochen bescheuert, sich so zu fühlen.

In solchen Fällen gibt es zwei Möglichkeiten und beide sind echt ätzend. Die eine besteht darin, den Besen in die Ecke zu stellen und vom Fliegen auf langsamere Fortbewegungsmittel umzusteigen. Die eigenen Füße sind nicht so dolle, denn die haben eine Nummer zugelegt und im fortgeschrittenen Alter auch keine Lust, so viel Gewicht mehr mit rumzuschleppen. Außerdem ist es mehr als gewöhnungsbedürftig, das Doppelkinn halb auf der Brust hängen zu haben. Da hat es zwar nun Platz, weil die Brüste ein Stück weiter nach unten gerutscht sind, aber es verdeckt früher oder später die Halskette oder den Kragen.

Die andere Möglichkeit ist genauso düster. Eine Diät muss her. Eine Diät, keine Ernährungsumstellung. Das Wort geht mir sowieso auf die spärlicher gewordenen Eier. Ich will meine Ernährung nicht umstellen und dabei noch wie ein Gartenzwerg auf Droge grinsen, weil mich das ach so glücklich macht. Das tut es nämlich nicht. Ich esse gerne und unter Essen verstehe ich kein Knabbern an organischen Zutaten, die für mich alle gleich schmecken und für Karnickel gedacht sind. Es ist mir egal, ob der Biobauer jede Möhre mit Namen begrüßen konnte. Deswegen schmeckt sie mir nicht besser. Nebenbei hasse ich gedünstetes Geflügel und gegrillten Fisch.

 

Maikäfer flieg! (Rest entfällt, auch wenn meine ostpreußische Oma das Lied ganz unpolitisch echt geliebt hat)

 

copyright by Claudia Eisenkrämer / pixelio.de

Ist er nicht lieblich und niedlich, dieser putzige kleine Marienkäfer auf dem Salatblatt? Ja, klar, ist er und er ist mein Seelenverwandter (bis zu einem gewissen Grad). Marienkäfer sind in der Regel Räuber und Kannibalen. Sie vergreifen sich nur dann an solchem Grünzeug, wenn sie sonst nichts finden, was sich aus eigener Kraft bewegen kann. Also vergessen wir mal die Idylle und sämtliche Vegetarier, ob nun militant oder nicht.

Damit der Besen wieder mit mir zusammen vom Boden abheben kann, muss Ballast abgeworfen werden und ich hasse es schon jetzt. Ich bin Diät-Profi und weiß, dass ich mit keiner Methode zufrieden und glücklich werde. Das ist so und ich brauche keine klugen Sprüche, wie toll es ist, hat man einmal den Einstieg gefunden. Egal, wie ich einsteige, es gefällt mir nicht. Das heißt nicht, dass ich es nicht versuche und meistens bin ich sogar eine Weile erfolgreich. Trotzdem finde ich es absolut ätzend. Dabei bleibt es auch. Wer glücklich seine „Ernährungsumstellung“ schafft und meint, es ist so toll, dabei zum gesund ernährten Superläufer zu werden, bitte. Hier nicht, darum geht es hier nicht. Hier bin ich angefressen, weil ich nichts zu beißen bekomme.

Ich mach, wie ich meine, und das heißt leiden. Leiden, weil ich nicht mehr so essen kann, wie ich will. Wenn ich schon verzichte, dann aber richtig. Das muss in der Seele krachen. So kann ich jedes einzelne Gramm verfluchen. Könnte auch Kalorien verbrauchen, ist einen Versuch wert. Ich will nicht mit einem grenzdebilen Seligkeitslächeln rumrennen und allen verkünden, dass ich den neuen Lebensweg gefunden habe.

Ich bin auf Diät und ich bin in den Wechseljahren! Daran ist nichts, aber auch gar nichts komisch. Die schlechte Laune gönne ich mir, die ist reinigend. Und ich gönne mir auch die ungesunde Hungerkur, denn die Natur hat mich ausgemustert, ich muss nicht mehr gesund leben. Also bitte!

Schau ich doch mal, wie lange meine Wechseljahr-Wampe dem Angriff standhält. Hoffentlich nicht zu lange, denn im fortgeschrittenen Alter bleibt wenig Zeit für einen längeren Belagerungszustand. Ich hunger sie aus! Das ist ungesund und wahrscheinlich wäre alles viel korrekter, wenn ich mir mein Happymeal im Gemüsebeet pflücke, nachdem ich vorher drei Stunden als altes, fettes Fleisch am Stiel beim Nordic Walken gewesen wäre. Tja, bin ich aber nicht und werde ich nicht! Vielleicht krieg ich Skorbut oder fall entkräftet aus meinem bequemen Schreibtischsessel, wer weiß? Ich lege vorsichtshalber ein Kissen neben mich auf den Boden, dann fall ich wenigstens weich.